Wir stellen vor: Highlights der Museumsinsel, deren fünf prall mit Schätzen gefüllte historische Ausstellungshäuser zu den Besuchermagneten der Hauptstadt zählen.
Wenn Sie auf der Dachterrasse des brandneuen Humboldtforum stehen (und das sollten Sie, der Blick ist grandios!) und auf die Museumsinsel blicken, liegen Ihnen buchstäblich 6000 Jahre Kulturgeschichte zu Füßen. Die fünf architektonisch bedeutenden Gebäude, gebaut zwischen 1830 und 1930, beherbergen eine nahezu märchenhafte Schatzsammlung, die 1999 von der Unesco als Weltkulturerbe geadelt wurde.
Kleiner Tipp: Wenn Sie am selben Tag mehr als eines der fünf Museen besuchen möchten, lohnt sich der Onlinekauf eines Tagestickets. So sparen nicht nur ein paar Euro, sondern vor allem das Warten in der Ticketschlange.
Pergamonmuseum
Wer nach Berlin reist, um den weltberühmten Pergamonaltar zu sehen, hat leider Pech gehabt. Jedenfalls bis mindestens 2025. So lange ist die Hauptattraktion des Pergamonmuseums nämlich wegen Umbau nicht zugänglich. Allerdings verliert die hier ausgestellte Antikensammlung dadurch keineswegs an Strahlkraft. Im Erdgeschoß stehlen gleich zwei monumentale Tore die Show: das Ishtar Tor aus Babylon und das Markttor von Milet aus der Römerzeit. Oben geht geht die Reise in die arabische Welt, wo das reich verzierte Aleppo-Zimmer, das als Empfangshalle eines syrischen Hauses diente, den Höhepunkt darstellt. Übrigens gibt es für Fans des Pergamonaltar gleich um die Ecke ein Trostpflaster: Yadegar Asisis grandioses 360°-Pergamon-Panorama mit einer fotorealistischen Darstellung der Stadt Pergamon im Jahr 129 n.Chr.
Altes Museum
Das monumentale Alte Museum, 1830 als erstes Ausstellungsgebäude der Museumsinsel eröffnet, gilt als eine architektonische Glanzleistung Karl Friedrich Schinkels. Damals wie heute stellt es antike Kunst der Griechen, Etrusker und Römer aus. Hinter seinem Säulenvorhang, der Vorhalle und einer Freitreppe erreichen Sie sogleich das Herzstück des Museums: eine elegante, dem Pantheon nachempfundene Rotunde, umringt von Skulpturen aus edlem Marmor. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Bronzeskulptur „Betender Knabe‘ sowie römische Silberschalen und ein Portrait von Caesar und Kleopatra.
Neues Museum
Lassen Sie sich im Neuen Museum von einer ägyptischen Königin den Kopf verdrehen. Nofretete heißt die Dame, die trotz ihrer 3500 Jahre kein bisschen an Schönheit eingebüßt hat. Ihre Büste ist unangefochtener Publikumsliebling dieser von David Chipperfield behutsam wieder aufgebauten Kriegsruine, in der erhaltene Malereien und Säulen mit modernen Elementen zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk zusammengepuzzelt wurden. Neben Berlins berühmter ägyptischer Sammlung sind hier auch Exponate des Museums für Vor- und Frühgeschichtliche untergebracht. Zu dessen Prunkstücken gehören nicht nur Heinrich Schliemanns Troja-Schatz und der Schädel eines Neandertalers, sondern ein tatsächliches Glanzstück: der sogenannte Berliner Goldhut – ein spitzer Zeremonialhut aus der Bronzezeit. Nicht verpassen!
Bodemuseum
Wie ein mächtiges Schiff ragt das Bodemuseum am nördlichsten Punkt der Museumsinsel in die Spree. Das prachtvolle Gebäude, entworfen von Ernst von Ihne und seit 1904 eröffnet, entführt Sie auf eine Reise in die Künstlerateliers des Mittelalters. Besonders hervorzuheben sind die Italiener mit Meisterwerken von Donatello, Pisano and Canova. Die Krönung des Hauses sind jedoch die Schnitzfiguren des fränkischen Meisters Tilman Riemenscheider, die durch ihre Ausdrucksstärke und Emotionalität bestechen. Einen Besuch wert ist auch die Abteilung byzantinischer Kunst mit ihren imposanten Sarkophagen sowie die Münzsammlung, die 2017 aufgrund des spektakulären Diebstahls der weltgrößten Goldmünze internationale Aufmerksamkeit erfuhr.
Alte Nationalgalerie
Es ist schwer zu sagen, was beeindruckender ist: das von Stüler entworfene, erhaben wie ein Tempel auf einem Sockel ruhende Gebäude, oder die Meisterwerke der Kunst des 19. Jh, die auf seinen drei Etagen ausgestellt sind. Wahrscheinlich ist es die Harmonie zwischen beidem, die der Alten Nationalgalerie eine ganz besondere Faszination gibt. Lassen Sie Monet, Renoir, Degas und anderen französischen Impressionisten nicht die Show stehen, denn der deutsche Kollege Max Liebermann kann durchaus mithalten. Unter den Skulpturen ist die Prinzessinengruppe von Schadow hervorzuheben. Auch die stimmungsvollen Landschaftsbilder von Carl David Friedrich stellen einen Höhepunkt der Sammlung dar.
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