Bevor Sie in freudiger Erwartung auf die Weihnachtszeit Ihren Weinkeller aufstocken, können Sie hier mehr über die Ursprünge des Champagners (und möglicher Alternativen zum Champagner) lernen und wie es kommt, dass wir den Frauen für den prickelnden Genuss zu danken haben.
Die Geburtsstunde des Champagners
Wenn Sie an einem Glas Dom Pérignon nippen, dann sollten Sie den Benediktinermönch bedenken, der hinter dieser Schöpfung steht - nämlich der "traditionellen Methode" des Champagners, die wir heute kennen und lieben und die durch eine zweite Gärung in der Flasche hergestellt wird. Dom Pierre Pérignon leistete in den 1690er Jahren Pionierarbeit bei der Herstellung des modernen Champagners und rief dabei: " Kommt schnell, ich koste die Sterne!".
Obwohl Dom Pérignon weithin als "Erfinder" des Champagners gilt, wurde er in diesem Unterfangen von dem englischen Arzt und Wissenschaftler Christopher Merrett überholt, dessen Rezept für "schäumenden" Wein bereits einige Jahrzehnte zuvor im Umlauf war.
Die Bläschen des Champagners wurden zunächst als fehlerhaft angesehen - König Ludwig XIV, der fast ausschließlich Weine aus der Champagne trank, war kein Fan von Kohlensäure. Die Engländer waren jedoch auf den Geschmack gekommen und Mitte des 17. Jahrhunderts wurde in den englischen Kohleöfen Glas hergestellt, das stark genug war, um dem Druck der kostbaren Bläschen stand zu halten.
Um Ihre Partygäste diese Weihnachten zu beeindrucken, sollten Sie diese prickelnde Anekdote vor dem Festmahl beiläufig einstreuen: "Man könnte sagen, dass die Engländer das Rezept für Champagner erfunden und die Franzosen es perfektioniert haben."
Ausserdem können Sie der Vollständigkeit halber noch hinzufügen, dass nach dem Tod des Sonnenkönigs im Jahr 1715 die Beliebtheit des Schaumweins aus der französischen Region Champagne zunahm, und zwar auf Betreiben des neuen Königshofs. Der Rest ist Geschichte: Ruinart, das erste Champagnerhaus, wurde 1729 gegründet, gefolgt von Moët & Chandon im Jahr 1743.
Die Heldinnen der Champagne
Vom frühen 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein leitete eine Gruppe von "fröhlichen Witwen" die bedeutendsten Champagnerhäuser. Ihre Erbschaften verschafften ihnen die Mittel, um zu den Mächtigen und Macherinnen der Champagne zu werden. Ob Madame Veuve Clicquot, die ihren Wein nach Russland verkaufte, oder Louise Pommery, die nach England ging - diese Frauen trugen entscheidend dazu bei, dass sich der Champagner zu dem globalen Phänomen entwickelte, das wir heute kennen.
Veuve Clicquot leistete auch Pionierarbeit mit der Erfindung des Rüttelverfahrens, welches die Produktion optimierte und klare Weine erzeugte. Lily Bollinger reiste ausgiebig, um für ihren Wein zu werben, während Louise Pommery und Veuve Laurent-Perrier neue Arten von Champagner kreierten, die sich von den süßeren Sorten zu den heute beliebten Brut- (sehr trocken) und Zero-Dosage-Stilen (ohne Zuckerzusatz) entwickelten.
Die Welt des Schaumweins entwickelt sich weiter
Champagner mag der Beginn unserer Obsession für alles Prickelnde gewesen sein, aber er ist nur einer von vielen Schaumweinen, die auf der ganzen Welt hergestellt werden. Fragen Sie in Frankreich nach Crémant und Sie werden eine qualitativ hochwertige Alternative zum Champagner finden, die allerdings nicht so teuer ist. Die Schaumweine aus dem Burgund, dem Elsass und der Loire, die sich auf acht Herkunftsgebiete verteilen, gehören zu den ausdrucksstärksten Weinen des Landes.
Es wird Sie vielleicht überraschen , dass Italien - noch vor Frankreich - die meisten Schaumweine der Welt produziert. Franciacorta und Trentodoc, die nach dem Vorbild der Champagne hergestellt werden, zeichnen sich durch ähnliche Rebsorten und Methoden aus und sind die Premiumversionen von Schaumwein in Italien. Die Geschichte des Prosecco ist mit der des Champagners vergleichbar und reicht bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Wenn Sie einen vielschichtigen Prosecco suchen, sollten Sie sich für einen DOCG Prosecco entscheiden.
Während die Spanier seit dem späten 19. Jahrhundert ihre eigene traditionelle Methode der Schaumweinherstellung haben, mit Katalonien als Herzstück des Cava, sind auch die Deutschen für ihre Liebe zum heimischen Sekt bekannt und konsumieren pro Kopf jedes Jahr bis zu viereinhalb Flaschen Sekt. Kein Wunder also, dass nur geringe Mengen exportiert werden.
Unsere Weltreise für Weinliebhaber führt außerdem in die "neuen Welten" Südafrikas, der USA, Chiles, Australiens und Neuseelands. All diese Weinanbaugebiete haben ihre eigenen Sektversionen, die typischerweise ein reiferes Fruchtprofil am Gaumen aufweisen.
Auch in England haben wir in den letzten 20 Jahren eine explosionsartige Entwicklung von Schaumweinen erlebt, die auf die gleiche Weise und mit den gleichen Trauben wie Champagner hergestellt werden und einen etwas knackigeren Geschmack mit einem säuerlichen Kern aus englischen Apfelnoten bieten.
Wenn Sie die facettenreichen und abwechslungsreichen Bars und Restaurants der Rocco Forte Hotels besuchen, fragen Sie unsere fachkundigen Sommeliers nach ihren Empfehlungen für regionale Schaumweine oder Champagner und verleihen Sie Ihren festlichen Anlässen eine besonders prickelnde Note.
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