Brüssel ist eine Hochburg des Surrealismus und der Schlüssel zur wundervollen Welt des surrealistischen Künstlers René Magritte. Hier in der belgischen Hauptstadt durfte er seine erste Solo-Ausstellung zeigen, hier führte ihn eine zufällige Begegnung zur Liebe seines Lebens und hier verbrachte er den Großteil seiner erfolgreichen Karriere. Brüssel und Magritte sind untrennbar miteinander verbunden.
Die Arbeiten des berühmten surrealistischen Malers sind einzigartig. Seine bizarren Treppenbilder bringen gleichzeitig erschreckende, gewagte, komödiantische und rätselhafte Elemente zum Ausdruck, charakterisiert durch seine ikonischen Symbole, wie seine Melone und den Apfel.
Sein künstlerisches Erbe zeigt sich an vielen Orten der belgischen Hauptstadt: Da sind die zwei Museen, die seinem Werk und Leben gewidmet sind, der skulpturale Magritte-Brunnen des italienischen Künstlers Luca Patella – und nun auch die Bar Magritte, die neue Cocktailbar des Hotel Amigo.
Kreativität als Trost
Magritte wurde am 21. November 1898 in der belgischen Kleinstadt Lessines geboren. Seine Kindheit war überschattet vom frühen Tod seiner Mutter, als Magritte selbst erst zwölf Jahre alt war. Er fand Trost im kreativen Schaffen und leitete seine Trauer in sein künstlerisches Talent um. Drei Jahre später lernte er auf einem Jahrmarkt im Ort eine junge Frau kennen, Georgette Berger, die für den Rest seines Lebens seine Inspiration und seine Muse sein würde.
Im botanischen Garten von Brüssel können Sie sehen, wo sich die beiden, nachdem sie aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 unfreiwillig voneinander getrennt wurden, endlich wiedersahen. Bewundern Sie hier die wunderschön angelegten Gärten und das prachtvolle Gewächshaus und stellen Sie sich vor, wie Magritte hier mit der Liebe seines Lebens im Arm über die Wege spaziert ist, nachdem er nach Brüssel gezogen war, um an der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste zu studieren.
Fortan war Georgette seine Muse, sein Model und seine Vertraute. Die beiden wurden nach ihrer Hochzeit unzertrennlich. Dies ging so weit, dass er seine Staffelei während der Arbeit von einem Raum mit in den nächsten nahm. So konnte er beim Malen in ihrer Nähe sein.
Magritte war in den ersten Jahren seiner Karriere als Grafiker und quasi abstrakter Maler tätig. Seine Materialien bezog er aus dem Geschäft für Künstlerbedarf, in dem Georgette arbeitet. Seine künstlerische Karriere nahm tatsächlich erst mit seiner ersten Solo-Ausstellung in der Galerie Le Centaure Formen an, die eine zehnminütige Autofahrt vom Hotel Amigo entfernt liegt. Mit seinem makabren Hauptwerk Der bedrohte Mörder schlug die Ausstellung weltweit hohe Wellen und kündigte seine Ankunft in der surrealistischen Szene an.
Leben in Brüssel
Nach einem kurzen und mäßig erfolgreichen Aufenthalt in Paris reisten Magritte und Georgette nur noch selten. Stattdessen entschieden sie sich für ein relativ konventionelles Leben im ruhigen Brüsseler Vorort Jette. Sein einstiges Zuhause und Atelier, in dem er 30 Jahre lang gelebt und gewirkt hat, ist heute das René Magritte Museum – Elemente aus seiner Wohnung tauchten immer wieder in seinen Werken auf. Die Treppe ins Nirgendwo in seinem Gemälde Verbotene Literatur und die herannahende Lokomotive im Kamin in Die durchbohrte Zeit sind nur zwei Beispiele dafür.
Das Paar trat dem belgischen Zweig der surrealistischen Bewegung bei und das Café Fleur en Papier Doré, das nur einen kurzen Fußweg vom Hotel Amigo entfernt liegt, wurde ihr regelmäßiger Treffpunkt. Und auch heute noch ist das Café, das zu den ältesten der Stadt zählt, ein beliebter Treffpunkt für die Brüsseler Künstlerszene. Magritte war jedoch nie darauf aus, im Mittelpunkt der Gruppe zu stehen. Lieber wahrte er eine gewisse Distanz zum Geschehen.
Ruhm und internationale Anerkennung erlangte der Künstler erst in seinen Fünfzigern. Mit seiner Frau zog er in den wohlhabenden grünen Stadtteil Schaerbeek, mit dem Auto 20 Minuten von unserem Hotel entfernt. Sein künstlerischer Einfluss ist in dem Viertel, das mit seinen eleganten Boulevards und seiner Jugendstilarchitektur viele junge Kreative anzieht, auch heute noch spüren.
Ein ganz normaler belgischer Bürger
Die belgische surrealistische Bewegung war immer ausgesprochen bemüht, sich von der Bourgeoisie zu distanzieren, und so vermied auch Magritte jedwede Assoziationen mit der bessergestellten Mittelschicht. Er begann eine Melone zu tragen, die Uniform des „gewöhnlichen Belgiers“, die schließlich zu seinem Erkennungszeichen wurde.
Als ausgesprochen häuslicher Mensch zog er es vor, seine Freunde aus Surrealistenkreisen bei sich zu Hause zu unterhalten oder sie auf eine Runde Schach in der Jugendstil-Brasserie Greenwich im Brüsseler Zentrum, sieben Minuten Fußweg von unserem Hotel entfernt, zu treffen. Hier hatte er als junger Mann vergeblich versucht, seine ersten Gemälde an den Mann zu bringen.
Menschen, die ihn kannten, beschrieben Magritte als aufrichtigen, liebenswerten und wahrhaftigen Mann, ohne jegliches frivoles Verhalten. Er galt als ernsthafter Surrealist, der der Bewegung mit Offenheit, Poesie und Respekt begegnete. Vielleicht sind es eben diese Eigenschaften, die ihn und sein Werk so einzigartig machen, so tiefgründig. Vielleicht sind sie der Grund, warum seine Kunst auch noch 60 Jahre nach seinem Tod einen so großen Einfluss auf Brüssel und die Welt hat, warum sie Schönes inspiriert und warum sie auch zukünftige Generationen noch kreativ beeinflussen wird.
Wenn auch Sie in Brüssel ein surrealistisches Erlebnis haben möchten, begeben Sie sich in die Bar Magritte, die neue Destination-Bar des Hotel Amigo. Hier können Sie mit einem Signature-Cocktail auf das Werk und Leben des berühmten Künstlers anstoßen und es sich in künstlerischer Atmosphäre gut gehen lassen.
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